Davids Geschichte

“Guten Tag liebes Nähen für Frühchen Team. Ich schreibe euch unsere Geschichte mal aus Sicht des Papas:

Unsere Geschichte beginnt erst spät in der Schwangerschaft. Um genau zu sein bei 19+2. Ab diesem Zeitpunkt wussten wir dass wir Eltern werden. Wow, was eine Überraschung dachten wir uns aber waren gleichzeitig auch absolut glücklich. Bis es plötzlich bei 25+2 morgens die erste Schrecksekunde gab. Meine Frau hatte eine Blutung und wir haben uns sofort zum Frauenarzt begeben. Dort wurde dann festgestellt das meine Frau eine plazenta praevia totalis hat. Es wurde uns sofort gesagt das unser Sohn mit sehr großer Wahrscheinlichkeit vor der 36. Woche zur Welt kommt. Der Frauenarzt hat sofort eine Überweisung in das nächste Krankenhaus veranlasst. Dort angekommen gab es weitere Untersuchungen worauf hin die Diagnose vom Frauenarzt bestätigt wurde. Da es in diesem Krankenhaus keine Neugeborenen Intensivstation gab wurde meine Frau erneut verlegt. Dort angekommen gab es erneut Untersuchungen und dann eine Stationäre Aufnahme. Fünf Tage Krankenhaus Aufenthalt standen an bis es wieder nach Hause ging da keine weiteren Blutungen aufgetreten sind. Sollte aber wieder etwas sein würde es sofort wieder in die Klinik gehen. Nun genau bei 28+0 gab es nachts die nächste Blutung. Sofort Krankenwagen gerufen und auf zur Klinik nachts um halb zwei. Ich weiß noch ganz genau, dass meine Frau untersucht wurde und es dann in den Kreißsaal ging um ein CTG zu machen. Da kam die Chefhebamme auf uns zu und sagte zu uns “Eigentlich hatte ich schon Feierabend aber wie die Meldung kam, habe ich gewartet, ob das Kind nicht sofort geholt werden müsse”.


Nach der Blutung war aber alles gut und bei 28+2 sollte es wieder nach Hause gehen, da es keinen Grund für einen langen Krankenhaus-Aufenthalt gab. Das dachten wir eigentlich noch. Am Abend bevor es nach Hause gehen sollte gab es die nächste starke Blutung. Die Ärzte waren am Überlegen ob unser Sohn zur Sicherheit von ihm und der Mama geholt werden sollte und das noch mitten in der Nacht. Man hat sich dagegen entschieden aber am morgen gab es eine dreistündige Diskussion zwischen den Kinderärzten, dem Chefarzt und dem weiteren zuständigen Personal wie man jetzt weiter vorgehen möchte. Die Entscheidung wurde getroffen das unser Sohn am selben Tag noch geholt wird per Kaiserschnitt. Und so kam es dann das unser Aaron bei 28+2 das Licht der Welt erblickt hat. Genau am 11.11.2016 um 11:59 mit einer Größe von 34 cm und einem Gewicht von 1.110 g (ja er hatte es mit der 1 in seinen Daten)
Wir waren bis zum 23.12. auf der Intensivstation was absolut keine leichte Zeit war mit Bluttransfusionen etc. Aber genau einen Tag vor Weihnachten gab es ein Geschenk für uns. Es ging in ein Mutter-Kindzimmer wo auch dieses Foto entstand. Am 8.1.2017 ging es dann endlich nach Hause. Wir waren glücklich, dass alles so gut verlaufen ist.
Aber wie heißt es so schön lobe Tag nie vor dem Abend.

2 Wochen später ging es mit dem RTW wieder in die Klinik da der Kleine Atemaussetzer hatte und total abgesackt ist von der Sauerstoffsättigung.
Dort wurde dann festgestellt, dass er eine schwere beidseitige Lungenentzündung hatte. Wieder 14 Tage Klink-Aufenthalt mit Antibiose aber auch das haben wir überstanden. Seit dem hatten wir keine Probleme mehr mit unserem kleinen Sonnenschein und hoffen das es auch so bleibt!

Ich hoffe die Geschichte macht einigen Mut das selbst die schwierigsten Zeiten überstanden werden können und man die Hoffnung nie aufgeben darf.

Ganz liebe Grüße David”

Lieber David,

wir freuen uns auch einmal eine Geschichte aus Sicht des Papas zu hören. Euer gemeinsames Fotos ist ganz wunderbar. Wir danken Dir von Herzen für deine Offenheit und wünschen Dir/Euch weiterhin alles Gute.

Bist Du auch Sternenkindmama oder hast Du ein Frühchen bekommen. Kennst Du diese Ängste und Sorgen, den Trauer und Schmerz? Wir freuen uns, wenn Du uns deine persönliche Geschichte erzählst, denn Du gibst damit dem Thema eine Stimme. Deine Stimme. Wir freuen uns auch, über ein Foto dazu (z.B. ein Ultraschallbild) aber das ist keine Voraussetzung, auf Wunsch veröffentlichen wir deinen Bericht auch anonym. Wir wissen, wie schwer es ist darüber zu reden, aber vielleicht kannst Du uns deine Geschichte schreiben. Eine Geschichte, die vielleicht anderen Sternenkindmamas Trost spendet, oder die zeigt, wie Du den schweren Verlust verarbeiten konntest. Eine Geschichte, die anderen Frühchenmamas Mut macht.

Sende uns deine Geschichte an naehenfuerfruehchen@gmx.de mit dem Betreff “Herzenssache – Meine Geschichte”